Zwischen dem Zürcher Unterland und dem Surbtal
Achtung… wir kommen und machen einen Teil der Schweiz unsicher :-). Am Freitag packen wir trotz ultra warmem Wetter unsere sieben Sachen und ab geht die Reise in Richtung Zürcher Unterland. Dort hat die Bucket List noch ein paar alte und einen neuen roten „Flecken“, welchen es noch zu erkunden gilt.
Unser erstes Reiseziel war bei unserem letzten Besuch in der Region vor knapp drei Jahren wegen Corona geschlossen. Wir sind bereits vor einigen Wochen da vorbei gefahren, aber da waren die wenigen verfügbaren Parkplätze bereits alle weg… Also nun ein neuer Anlauf etwas früher am Morgen. Wir hoffen a) einen Platz zum Parkieren zu finden und b) dass der Turm trotz Schulferien (liegt auf dem Hof der Stiftung Regensberg) offen hat. Die Webseite ist für uns hier etwas verwirrend.
Ein Parkplatz am Dorfrand ist rasch gefunden und zu Fuss machen wir uns auf in die Oberburg. Ein wunderbares Kleinod an alten Häusern, welche eine Art Burg- / Stadtmauer bilden. Bereits das herlaufen ist trotz der hohen Temperaturen ein Genuss. Gepflegte Gärten, wundervolle Häuser mit vielen kleinen architektonischen Details fordern unsere Augen. Im Innenhof eine tolle Kirche und darüber thront der Schlossturm von Regensberg. Wir werfen das notwendige „Fränkli“ ein und beginnen die Turmstufen zu erklimmen.
Aussichtsturm | Schlossturm Regensberg, Regensberg (ZH) |
Höhe | 20 m |
Stufen | 101 Stk. |
Höhe über Meer | 607 m.ü.M. |
Erbaut | 13. Jahrhundert |
Materialien | gemauerter Turm |
Kosten Benutzung | Eintritt Fr. 1.- (Automat akzeptiert Noten) |
geöffnet | Mo – Fr 08.00-20.00 / Sa-So 09.00-17.00 |
Weiter geht die Reise zum einer Neuheit in diesem Eck. Da die Sicht heute recht klar ist, können wir auf das Kleinod bereits einen Blick erhaschen und finden es toll, dass die Plattform etwas mehr über die Waldkrone schaut.
Weiter geht unsere Reise über Dielsdorf nach Steinmaur und Bachs. Dort im Wald ist ein perfekter Parkplatz als Ausgangspunkt für unseren Marsch zum Stadlerberg. Dort wurde im Sommer der Stadlerberg Turm II eröffnet, welcher den alten und maroden Turm ersetzt.
Der Anmarsch verlangt und doch einiges ab, da der erste Streckenteil kurz recht steil ist und die Temperaturen trotz Schatten sehr warm sind. Man hätte sich selber geholfen vorab genug zu trinken… aber das kann ja jederzeit nachgeholt werden. So kommen wir nach 45 Minuten vor Ort an und erklimmen den Turm.
Aussichtsturm | Stadlerberg Turm II , Stadel (ZH) |
Höhe | 25 m |
Stufen | 138 Stk. |
Höhe über Meer | 620 m.ü.M. |
Erbaut | 2023 |
Materialien | Holzkonstruktion |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Unterdessen haben wir mitbekommen, dass die Schwester von Marianne mit Familie auf dem Rückweg ist und das Flugzeug demnächst landen sollte. Wegen dem wenigen Schatten, beschliessen wir nochmals herunter zu steigen und einen Pause einzulegen. Ein neuerlicher Check vom Flugradar zeigt aber, dass die Maschine in den nächsten Minuten bereits über uns sein sollte. Also… Achtung fertig los und nochmals die 138 Stufen im Eiltempo erklimmen (sorry an die Mitstreiter, welche wir noch überholen mussten). Wir schaffen es gerade on Time und hören bereits die BA Maschine im Anflug. Schnell ein paar Souvenir Fotos schiessen und eine kurze Nachricht. Das die Rückmeldung bereits vor der Landung wieder da ist ignorieren wir… Happy Landing Familie Galasso und welcome back in Switzerland!

Ruhig nehmen wir die Stufen für den Abstieg in Angriff und merken, dass wir gerade ein Highlight des Tages verpassen. Die A380 der Emirates sehen wir leider nur noch knapp durch die Baumäste. Imposant diesen Flieger so nahe zu sehen.
Unser letztes Ziel in der Region Winterthur lassen wir aufgrund der Temperaturen ausfallen. Wir haben für die Übernachtung beschlossen, wieder einmal auf den Stellplatz zur Höhni in Dägerlen einen Abstecher zu machen. Wir beziehen einen tollen Platz im Schatten zwischen den Hallen und lassen den Abend gemütlich ausklingen…
Am Samstag beginnen wir mit dem „Restprogramm“ vom Freitag. Ziel wäre die Ruine Alt Wülflingen und entsprechend war ich als Fahrer der Meinung, sei das Navi vorprogrammiert. Irgendwie hinter Embrach finde ich die Route komisch und hinterfrage dies bei der Navigatorin. Uups oh Schreck, man hat den Weg nochmals zum Stadlerberg einprogrammiert. Umdrehen, einen Grossteil des Weges zurück und dann den Aufstieg nach Winterthur Neuburg in Angriff nehmen. Am Ortsrand parken und dann einen längeren Fussmarsch starten. Nach kurzer Zeit geht der Weg über die Wiese zum Angrenzenden Waldrand und von da erreichen wir nach kurzer Zeit das Totentäli. Ein absolut hübsches Kleinod von einem Naturschutzgebiet. Zur Besucherführung wurde in den letzten Jahren ein Holzsteg verlegt, welcher bereits super toll mit Pflanzen und Tieren durchdrungen ist. In den Wasserbecken sind junge Libellen sichtbar, kleine Karpfen und auch ein paar Frösche zu hören. Auf den Planken sonnen sich kleine Eidechsen.
Nun sind noch auf dem letzten Kilometer noch ein paar Höhenmeter zu sammeln, bevor wir die Burg erreichen. Ein wirklich hübsch sanierter Turm mit einem schönen Holzdach zum Schutz der Konstruktion. Wir sind voll des Lobes, ausser den Schmierereien auf der oberen Terrasse.
Aussichtsturm | Burgruine Alt-Wülflingen, Winterthur (ZH) |
Höhe | 18 m |
Stufen | 76 Stk. |
Höhe über Meer | 540 m.ü.M. |
Erbaut | 1250 / Sanierung und Dach 2017/2018 |
Materialien | Mauerturm |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Unsere weitere Reise geht entlang der Strecke, welche wir bereits am Morgen gefahren sind. Genenerelle Richtung ist Grippigen im Kanton Aargau. So führt uns der Weg zuerst in Richtung Eglisau, einem der nördlichsten Zipfeln vom Kanton Zürich, bevor es rüber auf Deutschland geht. Hier führt uns der Weg hinter der Grenze in Richtung Waldshut, bevor wir bei Zurzach wieder auf die schweizer Seite zurück wechseln. Schnell ist somit auch Göttingen resp. Kleindöttingen erreicht unserem letzten Tagesziel.
Nochmals Wasser tanken und ab geht unsere Reise entlang der Aare zum BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee. Hier ist ein weiterer Vogelbeobachtungsturm am Grippiger Stausee. Nach einer kleinen Abkühlung im Naturzentrum sind die Stufen rasch erklimmt und die Aussicht auf die Flachzone in der Aare ist einmalig. Hunderte Vögel liegen hier im flachen Wasser und ein falscher Schritt mit einer scharrenden Metallstufe. Alles ist ausgeflogen So empfindlich ist das ganze System. Mit viel Geduld erleben wir wieder, wie die Vögel zurück kommen. Wahnsinnig Imposant.
Aussichtsturm | Vogelbeobachtungsturm BirdLife-Naturzentrum, Kleindöttingen (AG) |
Höhe | 10 m |
Stufen | 50 Stk. |
Höhe über Meer | 356 m.ü.M. |
Erbaut | 2003 |
Materialien | Holz- / Stahlkonstruktion |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
An der Auskunft hat man uns noch informiert, dass auf einer alten Wehranlage, ca. in der Mitte bis zur Staumauer, ebenfalls noch ein zweiter Beobachtungsturm gebaut ist. Wir lassen diesen natürlich auch nicht aus, obwohl die Höhe eigentlich unter unserem definierten Perimeter liegt. Unser Neugierde war grösser und wir schinden uns auf dem kaum beschatteten Weg in Richtung der Staumauer. Es ist richtig unangenehm heiss und wir brauchen eine Mange Wasser, damit es uns gut geht. nach weiteren knapp 20 Minuten erspähen wir per Zufall das Ziel, welches wirklich gut getarnt in einer Baum / Buschgruppe liegt. Nochmals ein toller Ausblick auf den unteren Teil der Flachzone der Aare.
Der Rückweg zieht sich wirklich lange vor Sicht hin und wir sind froh, als wir endlich das örtliche Coop, welches in der Nähe unserer Parkplatzes liegt, erreichen. Schnell sind die notwendigen Sachen, v.a. Wasser, eingekauft und wir machen uns auf die Suche nach einem Nachtlager. Nachdem wir bereits an mehreren Orten eine negative Rückmeldung erhalten haben, beschliessend wir in den Nähe vom Flugplatz Birrfeld unser Glück zu suchen und wir werden ohne Andrang fündig. Hinter unserem Auto ist der Freilaufstall, wo die Kühe ab und an zu uns überschauen, wenn sie eine kurze Abkühlung unter der Wasserdüse geniessen. Vor uns ist die Weide der Rösser. Ein toller Abschluss des schwül warmen Abends.