Weiter nach Gävele und Axmar Bruck
Während wir am Vorabend nach dem Nachtessen noch etwas Reiseplanung für heute betrieben haben, schauen wir zum Fenster raus und staunen nicht schlcht, als ein Fuchs über den Camping Platz zieht. Das schlaue Tier findet rasch beim Nachbar einen Sack mit Abfällen, schnappt sich diesen und macht sich auf der angrenzenden Verkehrsfläche über den Sack her. So scheu, wie wir meinen scheint er auch nicht zu sein, den wir können uns bis auf 2 Meter annähern, was wir mit einem schlechten Gefühl machen, und er da haut er kurz ab. Sobald die Luft aber wieder „klar“ ist, schnappt er sich die Sachen und zieht weiter… Der betroffene Nachbar, merkt eine knappe halbe Stunde später das Missgeschick und hat einiges in der Umgebung aufzuräumen.
Die Nacht ist wirklich kühl und wir kuscheln uns so richtig ein. Schlafen aber herrlich und erwachen am Morgen bereits als es taghell ist (hier eigentlich immer ab ca. 03:30 🙂 ). Gut gestärkt machen wir uns auf den ersten Abschnitt des Tages, welcher knapp 50 Kilometer ist. Davon jedoch können wir die ersten knapp 10 Kilometer einfach gerade aus durch den Wald fahren, mal ein paar Meter hoch, mal ein paar Meter runter.
Dieser Weg führt uns direkt in die Hafenstadt Gävele, welche mit 100’000 Einwohner die zweitgrösste Stadt der Provinz Norrland ist. Die Stadt hat eine ausserodentlich grüne Lunge in der Altstadt mit tollen Parks, einem Schloss auf dem 17. Jahrnundert und verschiedenen Neubau Vierteln entlang der Hafenanlage. Im Hafenbereich liegen auch die relevanten Arbeitgeber der Stadt mit einer grossen Kaffeerösterei (haben den Duft die ganze Zeit in der Nase gehabt) und einem grossen Glaswerk mit Glaskunsthandwerk.
Ab Gävele geht unsere Reise der Küste entlang weiter und wir landen letztlich in Axmar Bruck unserem Nachtlager. Wir haben wiederum im Gästehafen einen tollen Stellplatz vorgebucht, welcher uns allen erdenklichen Komfort bietet. Von hier aus machen wir uns nochmals auf die Socken durch die Hafenanlage (wo offenbar schweizer Segler vor Anker liegen) und weiter in den Ortsteil von Axmar Bruck. Der Ort selber hat ähnlich gestern eine Vergangenheit im Stahlbau im 16. Jahrhundert zurück. Die letzte Fertigungsstäte in der nähe der Fertigungsanlage ist für das 350 Jahr Jubiläum restauriert worden und in seiner vollen Grösse noch sichtbar. Das Gebäude wird heute noch für Veranstaltungen und Versammlungen genutzt. Auf der anderen Seite der Durchgangsstrasse ist heute ein englisch angelegter Park. Die Fabrikantenvilla und die Büros der Fabrik wurden im 2. Weltkrieg zerstört und ist nur noch mit dem Geländer der Veranda und den Ecken der ehemaligen Fundamente ersichtlich. Heute ist im Park ein britisches Eisenhaus mit einer Fassade aus metallenen Traubenblätter, ein Pavillon im Wasser für Hochzeiten und die Orangerie mit einem Kaffee erhalten geblieben. Dennoch eine tolle Anlage mit einem super Einblick in die Geschichte des Ortes.
Wie geniessen den ersten warmen und sonnigen Abend seit unserer Ankunft und freuen uns bereits auf den „Sonnenuntergang“ in ein paar Stunden :-).