Tagesausflug in Kopenhagen
Für Sonntag haben wir nach zwei Tagen „Kilometerfressen“ einen Ruhetag in Kopenhagen geplant. Wobei Ruhetag eher das falsche Stichwort ist. Wir wollen auf eigene Faust die Stadt erkunden, denn was wir auf der Anreise gesehen haben, regt uns freudige Erwartung für den kommenden Tag. Sicherlich in Bezug auf die Architektur, aber auch auf den Lifestyle hat Kopenhagen einiges zu bieten. Wir basteln am Abend beim Nachtessen ein kleines Programm für den morgigen Tag zusammen.
Am Morgen starten wir mit dem Bus in Richtung City. Bereits am Ende des Entwicklungsgebietes vom Nordhafen steigen wir in die neu gebaute Metrolinie um und fahren in die City an den Gammel Strand. Hier beginnt unsere kleine Tour durch Kopenhagen zu Fuss. Zuerst geht es durch die Einkaufsstrassen in der Altstadt zum runden Turm der Rundetaarn Kirke. Der runde Turm ist so gebaut, dass bis kurz unter die Turmspitze mit einer spiralförmigen Rampe gebaut. Nur die beiden letzten Etagen sind über Treppenstufen zu erklingen. Besonders ist der Einstieg in die oberste Etage, welcher über eine kleine Ampelsteuerung gelöst ist. So etwas haben wir bis dato noch nicht gesehen. Die Dachterasse gibt einen herrlichen Blick auf die ganze Stadt frei und wir können uns einen ersten Überblick verschaffen und weitere Ziele definieren. Auf dem Rückweg ins Erdgeschoss bestaunen wir den eindrückliche Dachstuhl der Kirche und die Ausstellung in der Loft der dänischen Textilkünstlerin und Designerin Henriette Friis. Diese hatte sich in ihrer langen Schaffenszeit mit der Gestaltung und dem Druck von Stoffen für Kimonos auseinander gesetzt. Eine spannende Reise über den kulturellen und technischen Austausch zwischen Japan und Dänemark.
Zu Fuss gehen wir weiter zum königlichen Park Rosenborg. Eine wundervolle Parkanlage mit dem kleinen Schloss Rosenborg. Nebst der Pracht an Rosen (eine Spezialität des Gärtnerteams der Königsfamilie) sind wir aber auch über den lockern Umgang im Park erstaunt. Diese ist eine öffentliche Freizeitanlage des Volkes, welches sich hier sonnt, spielt, trifft oder ein gemeinsames Picknick einnimmt. Einfach nur toll. Nordwärts verlassen wir den Park und schlendern durch das Quartier in Richtung des Kastel. Uns fallen die unterschiedlichen Baustiele auf. Zum Teil sind schmale, lange und eineinhalbstöckige Bauten zu finden, fast wie in Amsterdam. Daneben Zeilen mit gemauerten mächtigen Stadthäusern. Ein krasser Gegensatz, aber auch schön zu sehen, dass altes Erhalten bleibt und saniert wird.
So erreichen wir über den südlichen Eingang das Kastell, welches sternförmig angelegt ist. Auch hier sind viele alte Wehrstrukturen und der Schutzdamm noch heute erhalten und geben eine spezielle Stimmung. Am Eingangstor stehen zwei Wachen, welche eine Torwache halten, aber über den Kasernenhof flanieren heute die Touristen. Der Innenhof beherbergt neben einem Museum über die Auslandseinsätze der Nationalarmee auch das Denkmal der im Ausland gefallenen Soldaten. Eine eindrückliche Anlage an den Toren der Stadt.
Da wir den Plan nicht zu genau studieren, verpassen wir den günstigen Ausgang um einen Blick auf die kleine Meerjungfrau zu erhaschen. Also die grosse Runde machen und nach einmal umrunden am Eingang das Kastell wiederum zu verlassen. Via die Sankt Albans Kirche und den Gefion Springbrunnen geht es ans Ufer des Yderhaven. Oh Schreck… um die Meerjungfrau stapeln sich heute die Besucher (ist auch klar, bei der Ankunft von fünf Kreuzfahrtschiffen :-(. Wir machen trotzdem einen kurzen Schnappschuss ohne Posen… und weg sind wir.
Mit Metro und Bus, machen wir uns nochmals auf in Richtung Stadtgraben. Wir möchten nochmals eine andere Perspektive auf die Stadt. Zum einen ist da neu das Dänische Architekturmuseum entstanden und daneben steht der schwarze Diamant, als Abschluss der Innenstadt. Dem gegenüber ist im Quartier Christianshaven eine neue Wohn- und Arbeitsstadt entstanden. Tolle Gegensätze von Alt und Neu, welche sich unseres Erachtens toll ergänzen.
Müde machen wir uns auf den Rückweg in Richtung Tivoli und Rathausplatz, wo wir zumindest von aussen noch einen kurzen Blick erhaschen wollen, bevor wir müde und aufgeheizt von den heissen Temperaturen den Heimweg antreten. Im Neubauquartier im Nordhafen, kaufen wir noch kurz einige Lebensmittel für die kommenden Tage ein, bevor es ein langes Warten auf den Bus gibt, welcher uns die letzten Meter nach Hause führt.