Rückreise und Surprise

Take the long way home

Supertramp (Roger Hodgson)

Unsere Ferienreise nach Südschweden geht langsam zu Ende und darauf verspüren wir auch eine gewisse Vorfreude. Diese zwei Wochen waren für uns eine riesige Bereicherung und sicherlich sind wir nicht das letzte mal in diesem Land, resp. dessem Nachbarländern zu Gast. Der Reiz dazu weitere Reisen nach Norden zu machen, ist bei uns beiden massiv gestiegen.

Nun heisst es Abschied zu nehmen und die Rückreise anzutreten. Geplant ist dies in drei Etappen. Erster Stopp im Süden von Dänemark am Meer, damit wir nochmals salzige Luft einatmen können und relativ günstig Tanken. Zweiter Stopp ist ein kleiner Ausflug an einer alten Wirkungsstätte von Oliver in der Mitte von Deutschland. Hier ist nochmals ein Ausflug geplant und anschliessend am Sonntag in einem Schwung nach Hause fahren.

So starten wir am Donnerstag in Persköps am frühen morgen. Nachdem alles Grau- und Schwarzwasser entleert ist, gehts direkt zur Autobahn. Der Stellplatz ist diesbezüglich ideal gelegen. Es geht schnell via E4 / E6 nach Malmö und von da via Mautstelle über die Öresundbrücke. Zügig ist das dänische Festland erreicht mit deren Hauptstadt Kopenhagen. Und ebenso prompt, zu unserer Schande, verfahren wir uns im Hauptstadtgebiet nochmals . Allerdings dieses mal nicht so schlimm wie auf der Anfahrt.

Die weitere Fahrt geht durch die wundervolle Region Sjælland, bevor es über die Storebælt Brücke ans Festland geht. So ist auch unser Tagesziel, die Hafenstadt Aabenraa, welche im Südosten von Dänemark liegt und unweit der deutschen Grenze ist. Aabenraa ist eine Hafenstadt, mit dem einzigen Tiefwasserhafen in der Region.

Nebst dem international renommierten Segelmacherei Elvstrøm Sails A/S und dem Schiffsmotorenhersteller Bukh & Gry Maskinværksted, ist es aber auch der Hauptsitz eines nationalen Kreditinstitutes, welches den Küstenort vital und bekannt macht.

Unsere Nacht verbringen wir im örtlichen Segelhafen, wo das Winterlager der Schiffe im Sommer als Wohnmobilstellplatz dient. Vor Ort ist alles simpel und einfach organisiert und alle Dienstleistungen können Online beim Check-In gebucht werden. Wir geniessen unseren Nachmittag in Dänemark bei tollem Sonnenschein und warmen Wetter und lassen nochmals die Seele baumeln.

Am Freitag geht’s weiter in Richtung Flensburg, Hamburg, Hannover und Bielefeld ins Hochsauerland. Genauer gehts an die nordwestliche Grenze des Bundeslandes Hessen. Ein bekannter Partyort, ein Bike Mekka, ein Wintersport und der weltweit die größte Grossschanze.

Alles klar, wo wir sind?
Richtig, in Willingen.
??? werden wohl die Meisten denken.
Willingen hat seit Juli 2023 den neuen Skywalk als Attraktion. Mehr dazu später.

Der örtliche Wohnmobilpark liegt direkt am Ortsrand bei der Eissporthalle, dem Bäderpark und den Seilbahnen. Wir haben etwas Glück, dass wir einen der wenigen Stellplätze ergattern können. Der Park ist wirklich sehr gut besucht.

Am Samstag empfängt uns das Wetter ins schwedischer Art und Weise. Das heisst zuerst regnerisch. Gegen Mittag verbessert sich das Wetter zusehends und so packen wir unsere 7 Sachen um für eine längere Wanderung aufzubrechen. Mit der Ettelsberg Seilbahn geht es in ein paar Minuten auf den lokalen Bike- und Skiberg. Wir sind überrascht, wie viele Personen und Gruppen vor Ort sind, stellen aber rasch fest, dass der Ettelsberg, respektive Siggis Hütte zum Standard-WE-Partyprogramm gehören. Hier wird bis 16 Uhr ordentlich vorgeglüht, bevor es Nachts im Innerort weiter geht.

Unser erster Tagespunkt ist der Aufstieg auf den Hochheideturm, welcher einen tollen Rundblick über die Region gibt. Den Bonuspunkt nehmen wir natürlich gerne mit auf den Weg. Vielleicht bauen wir ja in der Zukunft die Bucket-Liste auch nach Norden aus .

AussichtsturmHochheideturm Ettelsberg, Willingen (Upland) DE
Höhe62 m
Stufen241 Stk.
Höhe über Meer875 m.ü.M.
Erbaut2002
MaterialienBetonkonstruktion  
Kosten Benutzungkostenlos
geöffnetganzjährig

Weiter geht unsere Wanderung in Richtung Mühlenkopfschanze zum Skywalk. Der Weg dahin ist gut erbaut und einfach zu gehen und ein wunderbares Paradies von Wald und Wildblumen. Die 2 Kilometer bis zur Schanze und der Hängebrücke sind rasch absolviert. An der Mühlenkopfschanze erwartet uns eine gigantische Aussicht. Zum einen der Blick über die Grossschanze ins Tal, welche gigantisch und beängstigend ist, zum anderen die majestätische und schaukelnde Hängebrücke übers Tal. Eine klassische Konstruktion von Swissrope mit 665 Metern Länge. Wow!

HängebrückeSkywalk, Willingen (Upland) DE
Spannweite665 m
Höhe100 m
Breite130 cm
ÜberquertIttertal
Erbaut2022 / 2023
TechnikDrahtseilbrücke
Kosten Benutzungca. 11 Euro
geöffnetganzjährig

Nachdem wir etwas die zahlreichen Besucher der Hängebrücke beobachtet haben, starten wir unsere Überquerung. Schnell wird uns klar, dass diese Hängebrücke ordentlich schaukeln wird (Windanfälligkeit, Anzahl Personen und die Konstruktionsart). Wir geniessen dieses Gefühl sehr, aber einige andere Besucher drehen nach kurzer Zeit um, weil ihnen dies Gefühl zu heftig ist. Die Aussicht über den Talgrund mit der Arena der Grossschanze ist unglaublich. Unser Respekt an das Projektteam, welches immer an die Vision geglaubt hat.

Auf der gegenüberliegenden Talseite gehts noch auf die grosse Aussichtsrunde, bevor wir den Weg zurück in die Skiflugarena nehmen. Nun haben wir uns ein Dessert verdient und das Café-Restaurant Aufwind an der Schanze bietet dazu die perfekte Kulisse. Frisch gestärkt nehmen wir die letzten zwei Kilometer zurück zu unserem zu Hause in Angriff. Ein toller Tag, ein perfektes Timing, was das Wetter anging. Den kaum sind wir zurück beginnt das feuchte Wetter erneut :-).

Gestärkt mit den Eindrücken der letzten 21 Tagen, nehmen wir unseren letzten geplanten Tag in Angriff. Die Fahrt durch die Nebenstrassen von Hessen ist abwechslungsreich und nach 90′ erreichen wir Marburg und damit endlich auch die Autobahn.

Soweit so gut, die Kurzfassung der Rückreise:
– Reifenschaden auf der Höhe des Flughafen Frankfurts
– Fahrzeug sicher auf eine Diensteinfahrt parkiert
– Unendlich viele Telefone mit der Versicherung
– 4,5h Warten an der Autobahn, bis ein Abschleppdienst sich der Sache annimmt
– Ein kompetenter & freundlicher Abschleppunternehmer, welcher sich unserem Fahrzeug annimmt
– Eine zusätzliche Nacht auf dem Werkhof des Reifendienstes
– Einen freundlichen Reifendienst, der die notwendige Extrameile macht und uns fahrfähig bringt

So erreichen wir am Montag gegen Abend sicher wieder unsere Homebase!