Rückblick 4. Reisewoche

Am zweiten Transfertag fügten Marianne und Oliver spontan einen Besuch in der Kupfermine von Falun hinzu. Sie kauften zwei Tickets für eine Führung und standen kurz vor 11 Uhr am Grubenmuseum. Nach kurzer Sicherheitsunterweisung ging es mit Helm und Regencape begleitet vom Guide Eric los. 400 Treppenstufen führten tief hinab in die Mine, bis auf minus 67 Meter. Der Einstieg geschah im Keller des Grubenhauses, weiter durch einen Stollen zum Grubenrand. Spannende Details warteten — etwa der Aberglaube, dass beim Eintritt dreimal geklopft wird, um Geister fernzuhalten. Beeindruckend waren die gut erhaltenen Bauwerke und Sicherungen aus dem 19. Jahrhundert. Die Dimensionen der Schächte zeigten die immense Arbeitsleistung — heute kaum vorstellbar. Zum Abschluss brachte ein Lift die Gruppe bequem zurück – ein Besuch, der das Weltnaturerbe würdig ehrt. Danach ging die Fahrt weiter entlang der E50; als Nachtquartier diente ein Kaffeteriet direkt am Göta Kanal in Borensberg.

Die Reise führte weiter zum Göta Kanal, einem beeindruckenden technischen Bauwerk, das Göteborg und Stockholm verbindet. Insgesamt erstreckt sich das System über mehr als 470 km und gliedert sich in drei Abschnitte: Trollhätte Kanal, Göta Kanal und Södertälje Kanal. Der Abschnitt von Motala nach Berg – mit 50 m Höhenunterschied – ist besonders sehenswert. In Berg beeindruckten die vielen Schleusen und der lebhafte Betrieb. Besucher konnten die Schleusenvorgänge in Aktion sehen, begleitet von freundlichen Schleusenwärtern. Trotz der Brise blieb das Zuschauen faszinierend — bis zu vier Boote teilen sich manchmal eine Kammer. Schwedenleben pur: Familien picknickten und feierten zwischen Staustufen. Zufrieden ging’s dann entlang der E4 weiter in Richtung Süden, mit dem nächsten Ziel: Store Mosse Nationalpark.

Der Tag im Nationalpark Store Mosse begann mit einer Wanderung um das Hochmoor nahe Kävsjö – rund 14 km lang. Die Parkplätze waren knapp – typisch für Nationalparks. Das Wetter war bedeckt und angenehm kühl – ideal zum Wandern. Der Weg führte über Holzplanken durch wechselhafte Moorlandschaften – von offen bis dicht bewachsen. Im Wald bot sich dann der volle Kontrast: lichte Bereiche mit Teichen wechselten mit dichtem, teils totem Wald. Nach zwei Stunden kam die Gruppe an einem Vogelbeobachtungsturm an – gerade rechtzeitig vor dem Regen. Danach wurde es warm und stickig, und der Rückweg war rutschig. Gegen Ende der Tour wurden sie vom Regen ereilt, gerade bevor sie den Parkplatz erreichten. Die Übernachtung erfolgte auf einem preisgünstigeren, aber schrägen Campingplatz – nicht ganz komfortabel, aber in Ordnung.

Nach einem Einkauf in Växjö und Erholung auf dem Campingplatz Mjölknabben erreichte die Gruppe Åsnens Nationalpark. Trotz Regen kurz nach dem Nachtessen folgte ein beeindruckender Sonnenuntergang am Strand – ein Highlight. Der Park erstreckt sich über 1 868 ha, verteilt auf Alvesta und Tingsryd und grenzt an Växjö. Etwa 75 % der Fläche sind Wasser – eine echte Wildnis mit altem Buchenwald und einem Binnenschärengarten bestehend aus hunderten Inseln. Im Bjurkärr-Wald, den sie besuchten, wartet ein urwaldartiger, unberührter Charakter mit reicher Artenvielfalt – Pilze, Flechten, holz bewohnende Insekten. Die Bilder dieser Stimmung wirken eindrücklich. Anschliessend stand ein Abstecher nach Sölvesborg an, bekannt für die 760 m lange Sölvesborgsbron – eine der längsten Fuss- und Fahrradbrücken Europas. Ein Bummel am Kai und ein Glace-Stopp rundeten den Ausflug ab. Anschliessend fuhren sie weiter in Richtung Malmö und übernachteten im Hafen Limhamns Småbåtshamn. Einziger Wermutstropfen: eine seit über einer Stunde schrillende Alarmanlage im Clubhaus störte die Ruhe – ein kleiner Makel.

Nach einer windigen Nacht in Malmö verliessen sie Schweden und fuhren am Samstag Richtung Dänemark. In Haderslev trafen sie sich mit Freunden, die gerade aus Dänemark zurückgekommen waren – ein gemütlicher Abend mit viel Gesprächsstoff. Am Sonntag fuhren die «grossen Kinder» weiter nach Billund – Heimat von LEGO und zweitgrösster Flughafen Dänemarks. Sie verbrachten zwei Tage in Legoland, begeistert von den detailverliebten Modellen – ähnlich wie im Miniatur-Wunderland. Die Fahrgeschäfte waren kindgerecht – eine Erholung für die Ohren des Schreibers. Der Abend fand auf dem Campingplatz von Legoland statt; am nächsten Tag stand vermutlich die Rückfahrt nach Haderslev an.