Norra Kvill Nationalpark und Mållila Elchpark

Das uns die Natur fasziniert, hat man vermutlich bereits seit anfangs den Ferien bemerkt. So steht auch heute ein Ausflug in einen der dreissig Nationalparks von Schweden auf dem Programm. Unser heutige Fahrt zum Stellplatz ist mit zwei Abstechern geplant und letztlich werden es drei an der Zahl. Kurz nach der Abfahrt fahren wir auf die Ortschaft Ingatorps zu und gestern bei der Recherche streifte ich noch kurz einen Beitrag, dass die Kirche 1997 zur schönsten Kirche Schwedens gewählt wurde. Angrenzend liegt der See Ingatorpasjön, in dem sich die Kirche an sonnigen Tagen spiegeln kann. Die Kirche ist ein gelungenes Beispiel für die nordische Variante des Jugendstils. Ihr Turm ist einzigartig.

Nach dem kleinen Abstecher geht die Reise weiter in den rund 80 Kilometer entfernten Nora Kill Nationalpark. Im Vergleich zu den anderen Nationalparks ist dieser nur ein „kleiner“ Park, aber von ganz besonderer Art. Umgestürzte Stämme, riesige Felsblöcke und hochgewachsene Bäume machen das Gebiet zu einer Wildmark, wenn auch in kleinerem Format. In der Mitte des Parks liegt ein kleiner Waldsee – der Stora Idegölen – mit Seerosen und Fieberklee. Wir freuen uns auf eine spannende Wanderung vorbei an moosbedeckten Felsblöcken und an verwunschen wirkenden Teichen und auf eine wunderschöne Aussicht vom höchsten Berg des Nationalparks. Wirklich toll zu sehen, was passieren kann, wenn der Mensch über 100 Jahre nicht mehr eingreift in das Ökosystem des Waldes. Ein toller Ausflug mit einer tollen Wanderung.

Die Reise geht weiter und da in den südlichen Breitengraden der Elch tagaus eher selten anzutreffen ist, machen wir einen Ausflug zum Målilla Älgpark. Dort werden wir auch schon beim Aussteigen auf Deutsch begrüsst, was uns fast ein bisschen Peinlich ist. Die Familie Österberg und ihre Aushilfe sprechen hervorragend Deutsch und gibt uns beim Eintritt auch erste Instruktionen und einen Bündel Birkenzweige zum Füttern mit auf den Weg. In drei Gehegen leben neun Tiere um den Hof herum. Unterwegs treffen wir Hjalmar Österberg, welcher auf der täglichen Fütterungsrunde für die Tiere ist. Er gibt zahlreiche zusätzliche Informationen und so vernehmen wir auch, dass vor rund 5 Wochen in einem der Gehege Nachwuchs gegeben hat. Die Mutter ist zwar unterdessen manchmal wieder an der Futterstelle, während dem Tag, aber das Junge wird wohl erst die kommenden Tage sich langsam zeigen. Hjalmar gibt wirklich spannende Ausführungen von Deutsch über Englisch und manchmal auch in seiner Muttersprache.

Eine tolle Anlage, welche die Familie hier bewirtschaftet und ein toller Umgang mit den Tieren. Nach einer kleinen Einkaufstour (Elchwurst wurde uns wärmstens empfohlen) geht es nun direkt zu unserem Nachtlager, welches noch rund 60′ entfernt ist. Eine Besonderheit der Strecke ist sicherlich die Verbindungsstrasse kurz vor Fröseke, wo wir auf einer Strasse mehr oder weniger 6 Kilometer gerade aus fahren, mal etwas hoch, mal wieder ein klein wenig runter. So etwas haben wir schon länger nicht mehr erlebt :-).