It’s candy time…

Zum Start unserer zweiten Schwedenwoche geht unsere Reise am westlichen Ufer des Vätternsee in Richtung Süden. Dort liegt Jönköping die Stadt an der Südspitze des Sees und ist verkehrstechnisch perfekt erschlossen aus dem Wasser, mit dem Zug und dem Auto. Wir fahren durch die 100’000 Personen Stadt um am Stadtrand noch unserer zweitäglichen Einkäufe zu erledigen.

Auf der Durchfahrt fasziniert uns, wie aufgeräumt der Ort ist und das schon typische Spiel von traditioneller zu moderner Architektur. Trotz des regnerischen und launischen Wetters motivieren einem die kräftigen Farben. Nach dem obligaten Zwischenstopp geht die Reise am östlichen Ufer entlang in Richtung Gränna zur Hauptstadt der Polkagris – der Zuckerstangen.

In dem kleinen Ort Gränna am östlichen Ufer des Vätternsee in Småland erwarb die Witwe Amalia Eriksson im Jahr 1859 die Lizenz eine Zuckerbäckerei zu eröffnen. Seitdem ist Gränna das Zentrum für die Polkagris-Produktion in Schweden. Entlang der Hauptstrasse Brahegatan reihen sich mehrere Hersteller für Polkagris.

Polkagris, ist eine Süssigkeit, die typisch für Småland ist. Die gewundenen Zuckerstangen sind nicht nur bei Kindern beliebt, sondern auch bei Erwachsenen. Normalerweise schmecken Polkagris süss und nach Pfefferminz, es gibt sie aber auch in vielen anderen Geschmacksrichtungen.

Nach dem wir fasziniert zuschauen können, wie die Zuckerstangen und andere Süssigkeiten entstehen, können auch wir nicht widerstehen, ein paar kleine Gastgeschenke nach Hause zu nehmen. Gränna ist zusätzlich auch der Ausgangspunkt um mit der Fähre auf die Insel Visingsö zu kommen. Von einem Besuch sehen wir aber aufgrund der Wetterverhältnisse und des Windes ab.

So ziehen wir weiter in Richtung unseres Nachtlagers in den Ort Bunn, einem kleinen Nest am gleichnamigen See. Der BauerGården ist eine Hotelanlage mit Appartements und einem mittelgrossen Stellplatz. Für uns der richtige Platz um zwei Tage auszuspannen.

Am zweiten Tag ist das Wetter wieder einmal wie ausgewechselt. Zwar einiges frischer, als die vergangenen Tage, dafür aber mit viel Sonnenschein. Nach etwas Hausarbeit (Aufräumen, Innenreinigung Wohnmobil, Wäsche waschen), machen wir uns auf den Weg um die Gegend über einen der zahlreichen Wanderwege zu erkunden. Eine tolle Gegend mit viel Kontrastprogramm und ein paar Irrwegen (glaube nicht den Wanderrouten von Kommod ) finden wir nach zwei Stunden wieder nach Bunn zurück. Einziger Wermutstropfen am See ist, dass es kaum möglich ist daran zu kommen. Viele Teile des Sees sind Privatanstoss und es ist nicht möglich ans Wasser zu kommen. Kleine Ausnahme bildet die Badebucht der Anlage, welche einige Hartgesotten Schweden tagaus zum Schwimmen nutzen. Mir ist es dazu definitiv zu kalt…

Eine kleine Randbemerkung von unseren nachträglichen Recherchen. Wir staunen, als wir wiederum ins Dorf zurückkommen über einige grosse Industriebetriebe und wir sind doch erstaunt, dass hier eine Manufaktur für Drumsticks steht, auf welche zahlreiche internationale Drummer schwören. Das hätten wir nie und nimmer gedacht.