Entlang der nördlichen Schweizer Grenze
Yuppiiii, endlich dürfen wir wieder fort. Wir haben unser Wohnmobil mit dem Maskottchen Bürstifant bereits vermisst, als wir diesen Freitag kurz vor Mittag in Frauenfeld eintreffen. Tobi gerade noch mit Klebearbeiten beschäftigt ist, schnappen wir das Fahrzeug und nutzen die Mittagspause des Teams der Paroz AG zum Aufstocken der Lebensmittel in der Region.
Nach dem Mittag gibt es eine kurze Übergabe von Tobi, mit den Punkten, welche alle erledigt wurden, resp. eine kurze Einweisung in die Solaranlage. Gespannt sind wir auf die Solaranlage und die neue Batterie, welche uns künftig eine höhere Autonomie bringen wird und wir noch unabhängiger Ziele ansteuern können, welche bislang ausserhalb unserer Reichweite waren.
Der Weg zum Nachtlager kennen wir nun bereits recht gut und das Navi dazu brauchen wir auch nicht mehr gross. Die Familie Reutimann vom Hopfentropfen in Stammheim begrüsst uns und weisst uns den bekannten Platz für Wohnmobil zu. Eine kurze Einführung und schon ist wieder alles präsent und wir können im Hofladen das Apéro einkaufen. Zusätzlich haben wir wiederum ein sensationelles Fonduekörbli vorbereiten lassen und freuen uns bereits mitten am Nachmittag auf das feine Nachtessen.
Zwischenzeitlich planen wir den morgigen Samstag. Wir möchten nochmals einen der beiden verbleibenden Aussichtstürme im Randengebiet bewandern. Die Entscheidung fällt rasch auf den nördlichsten Aussichtsturm der Schweiz auf dem Hagen.
Der Hagenturm ist ein 40 Meter hoher Stahlfachwerkturm bei Merishausen auf dem Randen. Er wurde 1989 im Auftrag des Bundes in nur drei Wochen erbaut und ersetzte einen früheren, zu Vermessungszwecken erbauten Turm. Das Design stammt vom Schaffhauser Ingenieur Erwin Klaiber. Der Turm steht auf 908,5 Meter über Meer, etwa 93 Meter südlich des höchsten Punkts des Kantons Schaffhausen (Quelle: Wikipedia).
Am Samstag starten wir frühzeitig mit Bus und Zug von Stammheim über Diessenhofen nach Schaffhausen und von da mit dem Bus nach Merishausen, kurz vor der deutschen Grenze. Wie bereits bekannt, lässt das Randengebiet kein gemütlicher Wanderstart zu und so müssen wir mit kalten Knochen auf den ersten Kilometer die fast 300 Höhenmeter abverdienen. Es geht vorbei am Ebnet, dem Randenhorn zum Hagen. Es fällt uns auf, wie viele kleine und grössere Hütten von Vereinen, resp. zum Mieten hier oben sind. Offenbar ein beliebtes Ferienziel für Ruhesuchende oder Kreative.
Schon von weitem ist das Radom, die weisse Kuppel des Hagenturms, aus dem Wald stechend sichtbar. Vor Ort stehen uns ein längerer Aufstieg auf die Aussichtsplattform, welche direkt unterhalb der Kuppel liegt bevor. Die Gitterroste vereinfachen das ganze auch nicht wirklich und Marianne kämpft das erste Mal mit einem etwas tiefen Blutdruck. Mit einer Trinkpause und gut zureden sind wir zuletzt beide on Top und geniessen die leicht dunstige Aussicht in Richtung Süddeutschland.
Aussichtsturm | Hagenturm, Merishausen SH |
Höhe | 40 m |
Stufen | 225 Stk. |
Höhe über Meer | 908 m.ü.M. |
Erbaut | 1989 |
Materialien | Stahlkonstruktion |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Wir beschliessen auf dem Rückweg noch einen Abstecher an einen der nördlichsten Teile der Landesgrenze zu machen (ja wir wissen, das Bargen noch ein Stück nördlicher liegt ). Ein paar Meter hinter dem Hagen geht es entlang dem Pfadiheim in den Wald und schon bald sehen wir die Grenzsteine im Wald (die Achsen des Grenzverlaufes werden im Wald gerade fein säuberlich abgeforstet), damit auch jeder Blinde dies erkennen kann. Heimlich machen wir einen kleinen Grenzübertritt nach Deutschland und wieder zurück :-), bevor wir an der Schwedenschanze, dem Aussichtsplatz über Beggingen den Mittagsrast einlegen.
Die restlichen Kilometer gings von nun an Bergab und wir laufen mit flottem Schritt zu unserem Tagesziel in Beggingen. Unterwegs können wir noch aus der ferne den vierten Aussichtsturm des Kantons betrachten. In Beggingen steigen wir in den Bus um uns mit dem ÖV via Schaffhausen nach Stammheim mit Bus und Bahn zurück zu fahren. Den Abend lassen wir mit einem Apéro draussen ausklingen und anschliessend geniessen wir ein feines Nachtessen in unseren vier Wänden.
Am Sonntag schlafen wir aus und nach einem gemütlichen Start geht unsere Reise in Richtung Mutschellen. Vor ein paar Wochen haben wir vernommen, dass in Widen im Kanton Aargau ein neuer toller Aussichtsturm ist. Genau richtigt auf unserem Rückweg. Wir parkieren unser Gefährt bei der Sportanlage und machen uns zu Fuss auf den Hasenberg.
Mit der Realisierung des neuen Hasenbergturms und dem neuen Tiergarten soll das Naherholungsgebiet Hasenberg/Egelsee aufgewertet werden. Die Turmbesucher haben die traumhafte Möglichkeit, die Bergkette vom Säntis bis zu den Berner Alpen zu bewundern.
Bereits von weitem strahlt uns ein architektonisch toll gestalteter Turm entgegen. Die 200 Tritte auf den Turm sind anstrengend, aber das Panorama über die Alpen, aber auch über das Zürcher Unterland und den süddeutschen Raum entschädigen die Strapazen. Es ist nicht verwunderlich, dass dies heute bei diesem tollen Wetter ein riesiger Publikumsmagnet ist.
Aussichtsturm | Hasenbergturm, Widen AG |
Höhe | 40 m |
Stufen | 210 Stk. |
Höhe über Meer | 714 m.ü.M. |
Erbaut | 2021 |
Materialien | Holzkonstruktion mit Stahltreppe |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | April bis Oktober 6.00 bis 21.00 Uhr November bis März 8.00 bis 18.00 Uhr |