Einen Tag relaxen und einen Abstecher nach Intragna
Am Dienstag lassen wir nach dem Abenteuer am Vortag einmal die Seele baumeln. Das Wetter ist eh nur mässig und eher kühl, was unsere Entscheidung stärkt einen Badetag einzuschalten. Die Frage ist letztlich nur, ob wir in Locarno zum Termali und Salini beim Lido pilgern oder ins Splash & Spa nach Tamaro fahren.
Wir entscheiden uns letztlich aufgrund der Architektur und der Lage für Locarno und geniessen es am Nachmittag bei teils Sonnenschein, die Seele baumeln zu lassen und alle verspannten Muskeln durch die Massagedüsen lösen zu lassen. Zum Schluss geniessen wir noch das heisse Becken bevor wir so richtig relaxt wieder in Richtung Tenero zurück fahren. Es tut auch gut mal einen ruhigen Tag zu haben.
Am Mittwoch werden wir nochmals von super tollem Wetter am Morgen begrüsst. Wir freuen uns richtig, zum Abschluss nochmals mit der Centovalli Bahn einen Ausflug nach Intragna zu machen. Was hat es mit der Centovalli Bahn auf sich… beide haben da Erinnerungen an das Konflager und bei mir war es auch eine spektakuläre Heimreise aus der Landschulwoche in der achten Klasse. Aufgrund der Überschwemmungen war die Rückreise vom Tessin über den Gotthard Bahntunnel gesperrt und der einzige Weg nach Hause führte über Domodossola, Brig nach Bern…
Nun aber zu Intragna und dem höchsten Kirchenturm im Tessin. Was hat es hier auf sich?
Der zwischen 1765 und 1772 (die Glocken wurden jedoch erst 1775 installiert) erbaute Glockenturm von Intragna ist mit seinen 65,114 Metern der Höchste im Kanton Tessin. Imposant erhebt er sich über den alten Dorfkern von Intragna, wenige Meter von der Pfarrkirche San Gottardo entfernt. Majestätisch wacht er über das Dorf und die umliegende Region.
Der Glockenturm wurde von Maurern des Dorfes mit Material aus der Gegend erbaut und hätte gemäss erstem Plan 9 Meter höher werden sollen. Die Mauern des Sockels haben einen Durchmesser von 1,80 Meter und im oberen Teil 1,25 Meter. In seinem Innern erlauben 165 Stufen aus Granit den Aufstieg bis zu den Glocken in einer Höhe von ca. 38 Metern von wo aus man einen Rundblick über das Centovalli, die Terre di Pedemonte und das Onsernonetal geniesst.Das Glockenkonzert – in do diesis maggiore – wird mit sechs Glocken gespielt. Die zweite, gegen Osten gerichtet, ist durch die Begebenheit berühmt, dass die Intragnesi 1802 diese Glocke mit «Waffengewalt» in ihren Besitz bringen mussten. Obwohl an einer Versteigerung rechtmässig erworben, wollten sie die Bürger von Locarno nicht aushändigen. Während dieser «Eintreibungs-Operation» wurde die Glocke beschädigt und 1845 umgeschmolzen. Eine Inschrift, heute noch gut sichtbar, bezeugt ihre einmalige Geschichte.
Quelle: Museo Regionale delle Centovalli e del Pedemonte
Also lösen wir vor Ort im Museum die Tickets und lassen uns den Aufstieg zur Kirche aufschliessen. Der Aufstieg ist sehr speziell und aufgund der hohen Stufen auch leicht anstrengend. Die Museumsleiterin hat uns glücklicherweise auf den Glockenschlag um Halb hingewiesen. So warten wir kurz vor dem letzten Teil noch den Glockenschlag ab, bevor wir den letzten, doch recht engen Teil in Angriff nehmen. Irgendwie haben wir aber die Tage bereits Übung damit gesammelt :-). Das Panorama im Glockenturm entschädigt definitv für den Aufstieg.
Aussichtsturm | Kirchturm San Gottardo, Intragna (TI) |
Höhe | 65 m |
Stufen | 165 Stk. |
Höhe über Meer | 366 m.ü.M. |
Erbaut | 1772 |
Materialien | Mauerturm |
Kosten Benutzung | CHF 3 |
geöffnet | April bis Oktober nachmittags |
Nach dem Abstieg machen wir noch einen Abstecher durch die schmalen Gassen von Intragna, bevor wir den Zug zurück nach Locarno respektive Tenero nehmen.