Eine kurze Wanderung, welche letztlich einiges länger wurde…
Nach den anstrengenden vergangenen Tagen mit bereits 45 Kilometern in den Beinen, was das Tagesziel eine etwas gemütlichere und kürzere Wanderung zu machen. Was bietet sich hier besser an als die kurze Tour zur Bandita di Caccia in der Nähe von Monte Carasso.
Gemäss gefundenen Wegbeschreibungen, ist der Ausgangspunkt derselbe, wie für die Ponte Tibetan, jedoch nach der Kirche S. Bernardo geht der Weg rechts weg in Richtung der Bergstation Mornera. Grundsätzlich sieht alles recht einfach aus und unser Wegbeschreiber spricht von einer knappen Stunde Laufzeit. Also ein gemütliches Warmlaufen für den heutigen Tag :-).
Wir fahren direkt ab dem Hafen Minusio mit dem Bus nach Monte Carasso und lösen dort unsere Tickets für die Bahn Monte Carasso – Mornera. Leider ist der Andrang heute morgen sehr gross und wir kriegen erst einen Slot eine Stunde nach dem Eintreffen. Also ab in die Sonne und um 11 Uhr sind wir an der Reihe. Die Fahrt ist kurz und bald ist die erste Zwischenstation in Curzùtt erreicht.
Wir starten direkt in Richtung der Kirche S. Bernardo um dort noch einen kurzen Stopp einzulegen und unsere Notdurft zu verrichten. Von der Wanderung zur Ponte Tibetano wissen wir, dass entsprechende Vorrichtungen vor Ort sind. Nach dem Warmlaufen wissen wir nun, dass der Hauptgang direkt serviert wird. Die nun folgenden 2 Kilometer beinhalten knapp 400 Höhenmeter aufstieg bis zur Pie Moretti, einer kleinen Bauernsiedlung und einigen Rustici. Nach dies geschafft ist, geht der restliche Weg mehr oder weniger Horizontal resp. leicht abwärts durch den Wald bis zu einem kleinen Weiler namens Bolle. Hier sind einige Rustici (inkl. Helipad!), aber vor allem ein kurzer aber heftiger Graben der verunmöglicht das weiterkommen bis zum Weiler Marn (Bandita di Caccia).
Beste Voraussetzungen für eine einfache, aber mega abenteuerliche Hängebrücke. Wir beschliessen auf einem grossen Stein davor noch den Mittagsrast einzulegen und erst gestärkt ins Abenteuer zu gehen :-).
Die Bandita di Cacchia ist mit minimalem Aufwand erbaut worden. Um die etwas über 50 Meter lange Hängebrücke aufzuhängen wurden 2 H-Pylonen aus Metall mit jeweils einer Höhe von etwas über 3 Meter aufgestellt. Darüber sind die beiden Tragseile gelegt, welche jeweils ca 4 Meter hinter den Pylonen direkt in den Boden verankert wurden. Einige wenige Hänger tragen den Gehweg, was die Konstruktion vertikal stark schwanken lässt.
Hängebrücke | Bandita di Caccia Bolle-Mondell, Carasso TI |
Spannweite | 52 m |
Höhe | 24 m |
Breite | 122 cm |
Überquert | unbekanntes Tobel |
Höhe über Meer | 836 m.ü.M |
Erbaut | unbekannt |
Technik | Drahtseilbrücke |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Detaillierte Informationen zur Hängebrücke | haengebruecken.com |
Für uns kommt die schwierigste Entscheidung… Umkehren und fast zwei Stunden zurück zur Mittelstation laufen, fast die gleiche Zeit hoch bis zur oberen Mittelstation zurück laufen oder via den nächsten Weiler nach Casasso zurück und fast 400 Höhenmeter absteigen? Wir entscheiden uns trotz der Müdigkeit den Abstieg zu machen und eine Reise ins Unbekannte zu starten. Leider ist das Funivia Carasso-Baltico noch im Winterbetrieb und öffnet erst an Ostern wieder. Die wäre eine elegante Variante gewesen, rasch wieder ins Tal zu kommen.
Wenigstens ist der Ausbau der Wege sehr gut und wir können zügig laufen und erreichen knapp 90 Minuten später die Postautostation in Carasso, von wo wir via Bellinzona wieder nach Tenero kommen. Mit knapp 9 Kilometern war der heutige Ausflug etwas kürzer, aber mit 400 Höhenmetern auf und 750 Höhenmetern runter dennoch happig. Morgen wird es definitiv ruhiger werden…