Der Thunersee aus einer anderen Perspektive
Trotz der angekündigten super warmen Temperaturen, starten wir neuerlich mit unserem „Träumli“ ins Weekend. Aufgrund des Sommernachtfestes von Mariannes Arbeitgeber, war klar, dass der Freitagabend in der Region Thun startet. Was bietet sich das besseres an, als eine alte Erinnerung von Oliver aufzufrischen. Die Grosseltern von mütterlicher Seite hatten während meiner Jungend in Höfen ein umgebautes Bauernhaus als Wochenenddomizil und wenn wir dort zu Besuch waren, ging es ab und an am Sonntag zum Minigolf und anschliessendem Dessert in das Erlebnisland Grizzlybär. Da wir bereits vor einigen Wochen die Region wiederentdeckt, lag nichts näher, hier einen Nachtstopp einzulegen. Ein toller Platz mit wenigen Wohnmobilen und Platz im Überschuss. Einchecken, Fahrzeug richtig stellen und anschliessen, Fenster abdecken, damit es möglichst lange kühl bleibt und ein Apéro trinken. Halt aber etwas ist heute anders… Ach ja, die interne Küche ist geschlossen.
Zum Glück ist der Grizzlybär über die Region heraus bekannt für seine lokale Küche und auch für den Schreibenden findet sich ein entsprechender Teller mit einer feinen lokalen Rösti. Für ein feines Dessert reicht der Platz leider nicht mehr und nach einem Kaffee ist es auch schon fast so weit, dass Marianne mit dem Bus aus Thun eintrifft. Gemeinsam betrachten wir noch kurz die letzten Momente des Sonnenuntergangs bevor es ins Nachtlager geht.
Am Samstag starten wir bereits bei Zeiten in Richtung Heiligenschwändi. Viele Kollegen haben uns bereits seit längerem zugehalten, dass der Bluemeturm oberhalb der Reha Klinik ein Geheimtipp ist. Wir finden glücklicherweise rasch einen genug grossen Parkplatz, schnallen die schnellen Schuhe um und schmieren genug Sonnencreme an alle nicht abgedeckten Stellen :-). Noch genug Wasser in den Rucksack und los gehts. Nach ein paar flachen Metern kommt hinter der Reha Klinik der erste steile Aufstieg, mitten in der prallen Sonne. Nach knapp 30 Minuten Wanderzeit, müssen wir nach diesem ersten Stück, eine kleine Trinkpause einlegen. Zu unserem Vorteil geht das nächste Teilstück durch den Wald und wir geniessen die kurzzeitige Frische. Etwas unglücklich war die Sperrung kurz vor dem Turm für die Holzarbeiten. Da alle die Absperrungen missachtet haben, tun wir das gleiche und sind froh, dass dies nur ein super kurzer Abschnitt war. So sehen wir auch ein paar hundert Meter weiter auf der Kuppe den Blumenturm. Ein paar Stufen später sind wir oben angelangt und geniessen die Aussicht über den Thunersee und das Emmental in vollen Zügen.
Aussichtsturm | Bluemeturm, Sigriswil BE |
Höhe | 16.4 m |
Stufen | 87 Stk. |
Höhe über Meer | 1391 m.ü.M. |
Erbaut | 1984 |
Materialien | Stahlkontruktion |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Da es uns gerade so gut läuft, machen wir noch einen kleine Schlaufe in Richtung Goldiwil um nicht den gleichen Weg zurück zu laufen. Im Fahrzeug zurück stocken wir unseren Flüssigkeitsvorrat auf und machen uns zurück nach Thun. Bevor es weiter in Richtung Interlaken geht, müssen wir noch unseren Kühlschrank aufstocken und ein paar Getränke einkaufen.
Zuerst war es eigentlich unsere Idee noch ein Bad im See zu geniessen, aber die bekannten und unbekannten Plätze sind anfangs Nachmittag bereit überlaufe mit sonnenhungrigen Menschen. Für uns einfach zu viel „Menschenauflauf“. So peilen wir unseren zweiten Stopp im Neuhaus Interlaken an. Zu unserer Überraschung finden wir beim Schiessstand genügend Parkplätze (wohl, weil diese neu kostenpflichtig sind). Ziel ist es die Burgruine Weissenau zu besuchen, welche eine spannende Geschichte hat.
Der Weg führt am Thunersee entlang durch das Naturschutzgebiet Weissenau. Spannend zu sehen und zu hören, was hier alles für Vögel, Fische und Enten zu sehen sind und teilweise auch zu hören sind. Am Ende des Naturschutzgebietes mündet alles in die alte Aare und den Aarekanal. Dazwischen liegt heute die Ruine Weissenau, heute im trockenen. Die ehemalige Reichsburg, diente zum Warenumschlag und der Sicherung der Verkehrsachse in Richtung der Alpen und war lange im Besitze der Freiherren von Wädenswil. Für mich beeindruckend war der grosse ummauerte Hafen, welcher vor dem Kloster lag. Sicherlich eine ausserordentliche Leistung zu dieser Zeit.
Aussichtsturm | Ruine Weissenau, Unterseen BE |
Höhe | 14.5 m |
Stufen | 71 Stk. |
Höhe über Meer | 559 m.ü.M. |
Erbaut | 13. Jahrhundert |
Materialien | Mauerturm |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Nach dem Besuch der Ruine überqueren wir den Aarekanal und spazieren zwischen der Aare und dem Schiffahrtskanal bis zum Seeufer. Wir sind überrascht, wie viel und kühles Wasser noch immer von der Schneeschmelze daher kommt. Definitiv werden wir heute kein Bad im See nehmen, da das Fussbad für Marianne noch etwas zu kühl war :-).
Zurück geht es nochmals durch das Naturschutzgebiet und wir geniessen das Laufen im Schatten des Baumbestandes! Nach einem kleinen Dessert fahren wir weiter bis nach Brienzwiler, wo wir auf einem Stellplatz bei einem Reiterhof mit Restaurant übernachten. An diesem Abend aber werfen wir unseren Grill an und machen uns ein einfaches, aber sehr feines Nachtessen und geniessen diesen tollen Abend.