Der thailändische Pavillon
Heute lassen wir es ruhig angehen, da wir ein kleinwenig unsere Knochen von gestern spüren. Das gibt uns aber die Chance im schönsten Sonnenschein das Frühstück draussen mit Sicht auf den See zu geniessen. Wir hatten gestern bei der Anfahrt für die zweite Übernachtung darauf geschaut, dass wir in die untere Reihe parken können, wo es Morgensonne gibt. Kurz vor MIttag brechen wir südwärts auf um in Richtung Kramfors auf die E90 zu kommen. Die Region am Schärenarm ist nochmals geprägt von der Holzindustrie mit Zellulosewerken und Papierwerken von Mondi. Alles noch schön am Meer, damit für die Zufuhr der Rohstoffe aus dem vollen geschöpft werden kann.
Irgendwann merken wir, dass hier frühzeitiges Tanken eine Tugend sein sollte, da Tankstellen eher dünner besiedelt sind, wenn mann nicht gerade ein Brummi ist. Also gibt in Sollefteå noch einen Tankstopp. Und was erblickt unser Auge an der gegenüberliegenden Waldflanke… Eine riesige Skisprunganlage und das auf knapp 120 m.ü.M. Wir weiben uns bereits zum zweiten mal die Augen, denn direkt neben unserem Nachtlager in Docksta war ebenfalls ein Skilift auf den örtlichen Berg und das knapp ein paar Meter über Meereshöhe.
Unser Reisli geht weiter und etwa 30 Kilometer vor dem heutigen Nachtlager sehen wir den Hinweis auf den thailändischen Pavillon. Wir hatten vor ein paar Tagen in Stocka ein Gespräch mit einem netten pensionierten Herr aus Schweden, welcher super Deutsch gesprochen hat. Als wir uns etwas über die Reisepläne austauschten meinte er, dass wir unbedingt diesen Ort besuchen sollten. Wir waren aber aufgrund des Gespräches der Meinung, dass dieser Pavillon eher in Ramsele steht. Aber hier sind die Dimensionen und die Denkweisen etwas anders 🙂
Also nehmen wir diesen kurzen Umweg und besuchen den thailändischen Pavillon, der einzige Pavillon, welcher in Europa auf geweihtem Boden steht. Der Pavillon steht im Zusammenhang mit der Europareise stattete König Chulalongkorn auf Einladung des Königshauses von Schweden einen Besuch ab. Aus Interesse an der schwedischen Holzindustrie führte ihn schliesslich auch in die Gegend von Utanede. Die genaue Geschichte, weshalb es fast 100 Jahre später zum Bau dieseses Pavillons kam ist etwas verworren. Jedoch wurde 1997 mit dem Bau des Pavillons begonnen und hatte ein paar grössere bauliche Herausforderungen zu meistern.

Was wir zu sehen bekommen, ist eine tolle Gartenanlage mit Teichen, Seerosen und malerischen Bogenbrücken. Mittig steht der Tempel leicht erhöht und links davon ist noch ein kleinerer Teaktempel und Gewächshäuser. Insgesamt eine tolle Anlage in einem exotischen Umfeld.

Jetzt aber müssen wir weiter, denn wir sind in Strömgården 1884 angemeldet… Eine lustige Geschichte, auf die wir in der Recherche gestossen sind. Strömgården 1884 wird durch Patricia und Urs bewirtschaftet, welche 2021 aus der Schweiz ausgewandert sind. Ein kleiner Bauernhof mit einer separaten Unterkunft und zwei Stellplätzen. Absolut toll und die beiden freuen sich riesig über den Besuch.