Cheisacherturm im Fricktal
Heute besuchen wir den Tipp meiner Arbeitskollegin, welche uns gestern bestätigt hat, dass dies ein absoluter Geheimtipp sei. Wir besteigen in Wil AG das Postauto und fahren die kurze Strecke zum Bürersteigpass am Fusse des Geisberges. Wir können diesen Punkt faktisch vis-à-vis am Camping erkennen, da er einen markanten Antennenturm beheimatet. Rechts davon ist auf dem Fricker Höhenwanderweg der Cheisacherturm. Der Cheisacher liegt im oberen Teil des aargauischen Fricktals im Grenzgebiet der Gemeinden Gansingen, Laufenburg und Mönthal. Die einzigartige Landschaft ist im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung verzeichnet. Sie ist Teil des Juraparks, des regionalen Naturparks der Nordwestschweiz, und ein beliebtes Wandergebiet.
Wir verlassen den Bus an der Passhöhe mit einer grösseren anderen Wandergruppe aus der Region. Wir ziehen zügigen Schrittes auf den Fricker Höhenwanderweg und freuen uns, dass der heutige Ausflug eher moderat von den Steigungen beginnt. Eine knappe Stunde später erreichen wir das Ziel Höhenziel des Tages. Leider ist das Wetter in der Region gerade sehr bedeckt, aber trocken.
Spannend ist sicherlich auch die Frage, weshalb gerade hier ein Turm gebaut wurde, bei welchem die Ecken genau in den Himmelsrichtungen liegen. Auf dem höchsten Punkt des Cheisachers, wurde ca. 1830 ein grosser Signalstein der ersten eidgenössischen Triangulation gesetzt. Diese wurde von den damaligen Ingenieuren des Eidgenossenschaft und des Kantons für die Triangulation eingesetzt. Im Mai 1868 wurde ein neuer aargauischen Stein mit Bodenplatte gesetzt. Der Punkt wurde durch eine vierseitige hölzerne Pyramide signalisiert, die jedoch bereits 1877 wieder zerfallen ist.
Im Jahre 1912 wurde der Signalpunkt «Grundbühl», der identisch ist mit den Signalen «Kreisacker» und «Geissacker», als Hauptpunkt 2. Ordnung in die neue Triangulation des Kantons Aargau einbezogen. Um grössere Aushaue im Wald zu vermeiden, errichtete man 1913 einen hölzernen Beobachtungsturm von acht Metern Höhe. Am 11. April 1924 wurde der Beobachtungsturm abgebrochen, hingegen beliess man dessen Betonfundamente. Zwei davon stehen noch an der Nordseite des heutigen Turms. Gleichzeitig wurde der im Jahre 1913 unter das Zentrum des Turms versetzte Signalstein wieder zurück an seinen ursprünglichen Platz, genau zentrisch über die alte, jetzt allerdings tiefer gelegte Bodenplatte verlegt. Der Messpunkt ist noch heute im Turm sichtbar.












Aussichtsturm | Cheisacherturm, Gansingen AG |
Höhe | 24 m |
Stufen | 109 Stk. |
Höhe über Meer | 698 m.ü.M. |
Erbaut | 2011 |
Materialien | Holz- / Stahlkonstruktion |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |



Den Rückweg bestreiten wir zu Fuss in knappen drei Stunden. Der Rückweg führt auf der Höhe zwischen Gansingen und Sulz in Richtung Mettau. Da wir bereits auf der Höhe gestartet geht es tendenziell eher abwärts und ab und an sind kleinere Steigungen zu meistern um auf die nächste Anhöhe zu kommen. Auf dem Schlatterhof oberhalb von Sulz, können wir die noch fehlende Wurstware für das Mittagessen einkaufen und in der Waldhütte Oberhofen machen wir einen längeren Mittagsrast, bevor wir die letzten Kilometer und einen happigen Anstieg auf den Campingplatz unter die Füsse nehmen. Unterdessen ist es schön sonnig und warm und entsprechend verdient werden dürfen die letzten Meter. Ein super toller Tag geht hier zu Ende.