Bus fahren mal anderes

Nach einer komplett erholsamen Nacht auf dem Bauernhof „ferme-en-folie.ch“ in der Region Romont, wachen wir komplett entspannt auf und beginnen unseren Tag gemütlich. Nach einem feinen Zmorgen, einem starken Kaffee resp. einen feinen Tee kommen langsam die Lebensgeister zurück. Wir kaufen noch etwas zum Nachtessen und ein Dessert ein und machen uns anschliessend in Richtung Wallist auf den Weg. Das Wetter ist wieder ein Gemisch zwischen Sonne, Nieselregen, gleissendem Licht und Minuten später dunklen Wolken. Vermutlich aber wieder grossmehrheitlich trocken.

In Monthey merken wir rasch, das Camper resp. deren Fahrzeuge wenig willkommen sind. Alle öffentlichen Parkplätze in der Gemeinde sind entsprechend signalisiert und wir landen letztlich in der südlichen Industriezone auf einem LKW Parkplatz. Unsere gesunden Beine tragen uns rund zwei Kilometer zurück in die Altstadt, wo wir uns entscheiden mit dem Bus nach Troistorrents an den Bahnhof zu fahren. Der Kleinbus hält mitten in der Altstadt und wir steigen wie alle anderen ein, Ein kleines Detail aber haben wir übersehen…

Die Reise führt zuerst über die Gemeinden Choëx und mitten in einem Weiler steigt eine Person, welche unten vor uns eingestiegen ist aus. Wir waren etwas erstaunt, dass der Chauffeur einfach so angehalten hatte, ohne dass eine Glocke gedrückt wurde, wie wir es normal kennen. Komisch war aber, dass der Chauffeur nicht weiter gefahren ist und nach einiger Zeit immer zu uns geschaut hat… Nach einiger Zeit merke ich, dass er mit seinem komischen Berglerdialekt uns die Frage stellt, wohin wir fahren wollen. Von da an Reden wir aneinander vorbei und nach einer gefühlten Ewigkeit und bevor der gute Herr explodiert, stehe ich auf und erkläre im unser Reiseziel, Gefühlte zwanzig Eingaben später auf seinem iPad geht die Reise der verbleibenden drei Personen weiter. Uns ist es nur noch unendlich Peinlich.

Am Ziel angekommen versuchen wir im höflichsten Französisch noch zu retten, was zu retten ist. Endlich können wir losziehen und auf dem Dorfplatz geniessen wir noch kurz die Impressionen der Alphornbläser, welche zu einem Fest aufspielen. Hinter dem neuen Parkhaus geht es steil abwärts, direkt auf die erste Hängebrücke zu, unserem ersten Punkt in der Tagesordnung. Die Passerelle de Troistorrents verbindet die beiden Gemeindeteile Troistorrents und Chenarlier über die Vièze Schlucht. Mit 185 Meter eine eindrückliche Hängebrücke in einer tollen Umgebung.

Zusätzlich ist noch zu erwähnen, dass auf der Seite der Gemeinde Troistorrents auf der linken Seite noch eine kleine Versorgungshängebrücke ein Tobel quert. Diese ist leider nicht zugänglich und hätte uns auch gereizt zu passieren.

HängebrückePasserelle de Troistorrents, Troistorrents VS
Spannweite185 m
Höhe75 m
Breite100 cm
ÜberquertVièze Schlucht
Höhe über Meer712 m.ü.M
Erbaut2021
TechnikDrahtseilbrücke
Kosten Benutzungkostenlos
geöffnetganzjährig
Detaillierte Informationen
zur Hängebrücke
haengebruecken.com

Weiter geht unser Nachmittagsausflug auf der gegenüberliegenden Talseite der Strasse entlang talaufwärts. Nach rund einer Stunde winkt uns unser Busfahrer wiederum freundlich zu, als er uns kreuzt. Wir sind unterdessen an der Stelle, wo der Weg von der Hauptstrasse abbiegt und in die Gorges de la Vièze einbiegt. Es ist sofort ungemein rutschiger auf dem Weg und stellenweise duftet es richtig fein nach Bärlauch. Nach einiger Zeit kreuzen wir zwei Aussichtsstellen, welche einen Blick talaufwärts zulassen. Das Grün des Waldes und der Anfang der Schlucht ist bereits eindrücklich. Die bewaldeten Passagen sind nach dem Regen aus den vergangenen Tagen sehr gesättigt und bei einer steil abwärts gehenden Passage segelt der Schreiberling einige Meter auf dem Hosenboden :-(. Sowas kann halt auch passieren. Unbeschadet erreichen wir nach rund 75 Minuten die zweite Hängebrücke, welche am Eingang der Gorges die Talseite nochmals quert.

HängebrückePasserelle des Gorges de la Vièze, Monthey VS
Spannweite90 m
Höhe60 m
Breite80 cm
ÜberquertVièze Schlucht
Höhe über Meer522 m.ü.M
Erbaut2016
TechnikDrahtseilbrücke
Kosten Benutzungkostenlos
geöffnetganzjährig
Detaillierte Informationen
zur Hängebrücke
haengebruecken.com

Kaum gequert, geht es steilt abwärts in die Schlucht, welche bereits von oben eine wahre Farbenexplosion sein wird. Nebst den dunklen und nassen Felsen, ist das Grün der Bäume und Farne eine wahre Farbenexplosion, welches letztlich noch mit dem bläulichen Wasser, welches sich durch die Schlucht schlängelt abgerundet wird. Trotz oder gerade wegen dem leicht feuchten Wetter eine eindrückliche Stimmung. Wir geniessen die letzten Meter, bevor wir wieder die Altstadt von Monthey erreichen und zurück zu unserem Aussenparkplatz laufen.

Aufgrund des durchzogenen Wetters, suchen wir einen neuen Stellplatz für die kommende Nacht, welche wir oberhalb von Montreux in Blonay bei einem Obstbauern finden. Ein feines Apéro mit einem hauseigenen Rosé runden diesen tollen den Tag ab…