Ausflug ins Wallis mit Hindernissen
Wir starten am Mittwoch spontan für zwei Nächte ins Wallis, da der Wetterbericht endlich ein paar trockene Tage vor dem Wochenende voraussagt. Gesagt, getan und das Träumli startet gegen Mittag in Richtung Wallis. Da wir komplett trocken sind ist unser erster Stopp am Grauholz an der Servicestelle. Nach 30 Minuten Wartezeit vor der Servicestelle und gefühlten 15 Minuten am Zusehen, wie ein erfahrener Mitcamper sein Fahrzeug zweimal umpositioniert und die Schläuche zusammensucht, ist unser Entschluss weiter zu fahren und in der Waadt oder im Wallis aufzufüllen.
So ziehen wir weiter und fahren bereits auf der Umfahrung Bern auf einen Stau, infolge eines Unfalls auf dem Felgenau-Viadukt. Was für ein guter Start. Irgendwie schaffen wir schliesslich Kilometer und merken, dass auch unser Abblendlicht das zeitliche gesegnet hat. Also muss noch ein Ausflug in den Baumarkt eingeplant werden. In der Region Villeneuve versuchen wir unser Glück zum ersten mal erfolglos :-(. Irgendwie nicht ganz unser Tag….
Weiter geht es nach Aigle, wo wir im Centre Chablais parkieren und die Lebensmittel auffüllen. In der unmittelbaren Nähe versuchen die Hängebrücke „Passerelle Illarsaz“ noch mitzunehmen. Doch halt… unser Glück ist uns ein weiteres Mal nicht hold.
Die Brücke befindet sich seit einigen Wochen in der Renovation und ist für drei Monate komplett gesperrt.
Also, weiter gehts. Geplant ist ein Servicestop auf der Raststätte Grand St. Bernard bei Martigny. Da können wir nach dem Tanken auch gleich die Hängebrücke „Passage Restoroute“, welche zwischen dem Rastplatz und dem Freizeitpark liegt begehen. Vorfreude pur, welche nach kurzer Zeit durch Marianne gedämpft wird… die Hängebrücke seit Ende 2019 abgebrochen worden und befindet sich im Wiederaufbau. Naja, eine halbwegs gute Neuigkeit. Vor Ort angekommen, bunkern wir Wasser, sehen aber bereits dass auch da keine Hängebrücke wiederaufgebaut wurde, sondern ein modernes Beton“ding*, welches sich komisch durch die Landschaft schlängelt. Die Erwartungshaltung ist klar gedämpft. Die Begehung der 50. Hängebrücke rückt Ewas in den Hintergrund (aufgeschoben ist nicht aufgehoben).

Also, fahren wir mit einer gewissen Vorfreude auf den nächsten Tag in Richtung Sion. Das Nachtlager liegt oberhalb in der Gemeinde Savièse im Ortsteil Bini. Hier ist auf einem ehemaligen Militärgelände ein grosser Parkplatz, welcher durch den Sommer auch als Stellplatz geführt ist. Ein Platz ist schnell gefunden und wir geniessen in der Sonne ein ausgiebiges Apéro.
Nach einem feinen Nachtessen geht es früh ins Bett und wir schlafen die Nacht herrlich durch. Wir beschliessen, bereits früh zu starten zur Wanderung „Bisse du Savièse – Torrent – Neuf“.
Wir starten den Tag frühzeitig und sind froh, noch vor der prallen Sonne unterwegs zu sein. Der erste Teil des Weges beinhaltet bereits einen Grossteil der Höhenmeter und ist auf Asphalt. Wir kommen aber gut voran. Halt da war doch noch etwas. Ein kleines Plakat am 2. Parkplatz mit dem Hinweis, dass auf dem Weg noch Unterhaltsarbeiten gemacht werden. So wie wir verstehen, kurz vor der 3. Hängebrücke. Naja, besser als nichts und wir ziehen weiter… Der Weg geht nun entlang dem Entwässerungssystem im Wald. Schön angenehm und mystisch ist der Weg zwischen den grossen Wurzelstöcken.
Der Weg führt an der ersten Kapelle vorbei über Holzstege der Felswand entlang. Ein wunderbares Erlebnis und es ist spannend auch etwas über die Geschichte der Wasserwege zu erfahren. Viel zu schnell wissen wir, dass auch der heutige Ausflug (der rote Faden zieht sich weiter 🙂 ) nicht sehr weit kommen werden.
Viel zu rasch erreichen wir die erste Hängebrücke „Pont 1“. Eine einfache und wackelige Überquerung, welche richtig Spass macht. So geniessen wir die Querung und tauschen uns auf der anderen Seite mit einem Paar aus, welches heute morgen direkt neben uns parkiert hatte. Es ist leider so, dass unsere Reise hier bereits fast zu ende ist.
Hängebrücke | Passarelle du Torrent-Neuf 1, Savièse VS |
Spannweite | 87 m |
Höhe | 35 m |
Breite | 65 cm |
Überquert | – |
Höhe über Meer | 1165 m.ü.M |
Erbaut | 2009 |
Technik | Drahtseilbrücke |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | April – Oktober |
Detaillierte Informationen zur Hängebrücke | haengebruecken.com |
Und wirklich, 300 Meter später stehen wir vor einem verschlossenen Tor, welches den weiteren Streckenabschnitt sperret. Schade.


Zurück am Fahrzeug planen wir eine Alternative. Weiter geht es nach Susten, wo wir beim ehemaligen Eurorelais parken und zu neuen Abenteuern losziehen.
Scharf am Rand des Pfynwaldes geht es am Illgraben entlang zur Bhutanbrücke. Eine Hängebrücke, welche mehrfach verbindet (Ober- mit dem Unterwallis, Deutschsprachige Schweiz mit der Französischsprachigen Schweiz, Kulturen, Schweiz und Nepal,…). Eine imposante Sicht in den Graben, wo aktuell nur ein Rinnsal fliesst, aber bei Regen ein schwelender Bach den Weg ins Tal sucht.
Hängebrücke | Bhutan, Leuk VS |
Spannweite | 134 m |
Höhe | 22 m |
Breite | 100 cm |
Überquert | Illgraben |
Höhe über Meer | 854 m.ü.M |
Erbaut | 2005 |
Technik | Drahtseilbrücke |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Detaillierte Informationen zur Hängebrücke | haengebruecken.com |
Auf der gegenüberligenden Seite geht es durch das tolle Gebiet des Pfynwaldes zurück nach Susten, wo unser Träumli auf uns wartet und eine kleine Ladung Strom in der Wartezeit erhalten hat. Auf dem Rückweg machen wie noch einen kurzen Abstecher nach Sierre in die Industriezone Ille de Falcon. Hier ist ein monumentales Bauwerk einer Hängebrücke… aber wir können leider den Sinn dahinter nicht entdecken und werden vermutlich etwas recherchieren müssen.
Hängebrücke | Pastelle Ille de Falcon, Chippis VS |
Spannweite | 82 m |
Höhe | 10 m |
Breite | 280 cm |
Überquert | Rhone |
Höhe über Meer | 530 m.ü.M |
Erbaut | 1999 |
Technik | Drahtseilbrücke |
Kosten Benutzung | kostenlos |
geöffnet | ganzjährig |
Den langen Tag lassen wir in Ardon bei einer kleine Destille ausklingen, welcher uns Gastrecht für die kommende Nacht gibt.