Auf den Spuren von Mario Botta
Nach einer ruhigen und kühlen Nacht am Passo Monte Ceneri, stehen wir heute Samstag für unsere Verhältnisse früh auf. Im Vergleich zu den meisten hier übernachtenden Mit-Wohnmobilisten scheinen wir beide Langschläfer zu sein. Der Platz leert sich bei unserem Frühstück bereits massiv und wir nehmen um kurz nach 9 Uhr den Bus in Richtung Tal.
Wir wollen heute den Stadtrundgang von letztem Herbst durch Lugano nochmals intensivieren. Wir fahren gemütlich mit Bus und Bahn in Richtung Lugano, mit dem grossen Unterschied, dass hier der Fahrplan seit der Tunneleröffnung vom Ceneri Basistunnel massiv ausgedünnt wurde. Wir nehmen am Bahnhof Lugano direkt die Standseilbahn aus dem Bahnhof, welche zu einer der kürzesten und meist frequentierten Standseilbahnen der Schweiz gehört.

Wir bummeln zuerst dem See entlang zwischen dem Piazza Castello und Lugano-Paradiso. Uns fallen immer wieder die architektonische Spuren von Mario Botta an zahlreichen Gebäuden auf. Seien dies Banken, Bürogebäude, Kulturstätten, aber auch Privatgebäuden sind klar seinem Schaffen zu zuführen. Es ist immer wieder erstaunlich, welche klare Handschrift bezüglich Formen und Materialien Botta in seiner Architektur hat und somit eine eindeutige Architektursprache geschaffen hat. Für mich sehr beeindruckend.
Die Stadt überzeugt aber auch mit den vielen kleinen und feinen Kunstinszenierungen, welche entlang der Seepromenade, aber auch auf Plätzen und ähnlichem zu finden sind. So ist entlang der Seepromenade alle 20 Meter eine kleine oder grössere Installation zu finden, welche zum Teil zum Nachdenken oder zum Schmunzeln anregt.







Wir bummeln auch noch etwas durch die Einkaufspassagen in der Altstadt und beobachten das Treiben. Auffallend ist, dass die Terrassen der Restaurants dicht belegt sind und die Menschen die dazu gewonnenen Freiheiten hier geniessen, trotz eher kühlen und windigem Wetter. Hier ist definitiv das italienische Temperament und die damit verbundene Lebenskultur spürbar. Wir besorgen noch unsere Einkäufe, da in der näheren Umgebung die Einkaufsmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt sind, bevor wir Mitte Nachmittag wieder zurück zu unserem Domizil fahren. By the way… fast hätte ich das Tageshighlight von Marianne vergessen. Direkt vor dem Einfahrtstor zum Stellplatz ist noch ein Grand Tour Photopoint :-). Geschichtlich noch sehr interessant. Auch Napoleon Bonaparte fand diesen Platz sehr interessant und wollte hier das Zentrum des Kantons Tessin mit einer sternförmigen Piazza bauen. Was daraus geworden ist, kennen wir ja. Und noch etwas: genau diese Struktur finden wir auch in Lugano am Piazza Alighieri Dante wieder. Zufall?? Wir wissen es nicht!
